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Das Thema „Burschenschaften und Kolonialismus“ wurde bisher kaum thematisiert. Dabei finden sich Burschenschafter unter frühen Protagonisten des kolonialen Eifers in der Frankfurter Paulskirche. Während des Wilhelminischen Kaiserreichs stehen sie für das pro-koloniale Bürgertum, welches sich in Verbänden engagierte oder in Universitätsstädten und unter den Studenten für eine pro-koloniale Stimmung warb. Burschenschaftliche Merkmale wie Propagierung von Männlichkeit oder die Überbetonung von Ehre förderten koloniale Überzeugungen. Diskussionen wie um sogenannte „Mischehen“ oder um den „Arierparagraphen“ verdeutlichen, wie sich kolonialrassistische Überzeugungen internalisiert haben. Bis heute wird in Burschenschaften die koloniale Vergangenheit ausgeblendet oder – wenn sie ins Bewusstsein gelangt – verharmlost.
Dr. Andreas Bohne studierte u.a. Afrikawissenschaft und Geographie. Seine Interessensgebiete sind deutsche Kolonialgeschichte, rechte Akteur*innen und Politik des Südlichen Afrika. Er arbeitet zu den Themen als freier Autor.
In Kooperation der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika und der Volkshochschule Heidelberg.
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