Tagung Rassismus im Gesundheitswesen- rassismuskritisches Handeln als Querschnittsaufgabe für das Gesundheitswesen
Save the Date: Digitale Tagung 22.06
Tagung „Rassismus im Gesundheitswesen – rassismuskritisches Handeln als Querschnittsaufgabe für das Gesundheitswesen“ am Samstag den 22.06.24.
Rassismus kommt, wie in jedem anderen Lebensbereich, auch im Gesundheitswesen vor. Doch wie kann rassismuskritisches Handeln als Querschnittsaufgabe für das Gesundheitswesen gesehen werden? Vor welchen Herausforderungen steht das Gesundheitswesen in Bezug auf Rassismus und welche Chancen birgt sich in einer pluralen Gesellschaft für das Gesundheitswesen?
Diese und viele weitere Fragen haben wir mit den unterschiedlichsten Akteuren im Gesundheitswesen diskutiert.
Hier finden Sie die Dokumentation: Dokumentation zur Tagung Rassismus im Gesundheitswesen 22.06
Tagung Rassismus macht krank
Tagung "Rassismus macht krank" am 18.11.2023 in Frankfurt am Main
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich Rassismus negativ auf die Gesundheit benachteiligter und marginalisierter Bevölkerungsgruppen auswirkt – Rassismus macht krank. Darüber wird zu selten gesprochen. Auch im Gesundheitswesen, wo Betroffene ärztliche und pflegerische Hilfe suchen, werden sie vielfach wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Weltanschauung diskriminierend behandelt oder nicht ernst genommen. Das kann dazu führen, dass Erkrankungen nicht richtig diagnostiziert oder falsch behandelt werden. Oftmals meiden Betroffene sogar Ärzt*innenbesuche. Gleichzeitig gibt es Situationen, in denen das Gesundheitspersonal aus rassistisch motivierten Gründen von Patient*innen abgelehnt oder angefeindet wird.
Die Tagung wurde von Dr. Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, und Azfar Khan, Vertreter der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus, begrüßt. Cat* Patiño Lang moderierte die Tagung.
Dr.in phil. Konstanze N’ Guessan ist Professorin an der Universität Mainz und sprach über die ethnologische Perspektive auf Rassismus im Gesundheitsbereich. Sie erklärte, dass das Thema Rassismus im Gesundheitswesen ein komplexes, mehrdimensionales Thema ist, das auch einer kritischen sozialwissenschaftlichen Begleitung bedarf. Zum ganzen Vortrag kommen Sie hier.
Wilma Nyari ist Aktivistin und Mitbegründerung der Initiative Schwarzer Deutscher (ISD). Sie hat von ihren eigenen Rassismuserfahrungen im Gesundheitsbereich erzählt. Sowohl die individuelle Ebene als auch die strukturelle Ebene spielen hierbei eine Rolle, wie zum Beispiel diskriminierende Sprache aber auch hinsichtlich zu wenig Forschung.
Merih Ateş ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). Er stellte den Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors mit dem Schwerpunkt Gesundheit vor. Er zeigt Diskriminierungs- und/oder Rassismuserfahrungen sind allgemein weit verbreitet. Hier zum ganzen Bericht.
Auf der Tagung fand die Veröffentlichung der Broschüre Solidarisch gegen Rassismus im Gesundheitsbereich statt. Dr. Moris Samen Dantse stellte diese für die Stiftung vor. Das PDF ist unten zu entnehmen.
Anschließend fand eine Workshopphase statt. Zu folgenden Themen wurde gearbeitet: Hausärzt*innenbereich, Gesundheitsämter, Krankenhäuser, Pflege und zivilgesellschafltiche Beratung. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier.
Abschließend hielt Dr. Ernst Girth ein Schlusswort, in dem er uns bestärkt, weiterhin solidarisch zu sein im Kampf gegen Rassismus.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden der Tagung.
Broschüre Solidarisch gegen Rassismus im Gesundheitsbereich
Rassistische Denk- und Verhaltensmuster sowie Erfahrungen sind im deutschen Gesundheitswesen verbreitet (Afrozensus 2020, NaDiRa 2021). Leider findet das Thema in der Öffentlichkeit, in der Politik und in der Fachwelt noch zu wenig Beachtung. Im Gesundheitsbereich werden Patient*innen aufgrund bestimmter Merkmale (z.B. Hautfarbe, kulturelle Herkunft oder Weltanschauung) vom Gesundheitspersonal oft diskriminierend behandelt. Dies führt dazu, dass sie mit ihren Anliegen nicht genügend ernst genommen werden. Zudem sind insbesondere migrantisierte Patient*innen nicht ausreichend über ihre Recht informiert (bspw. durch Sprachbarrieren), sodass ihnen der Zugang zu Leistungen verwehrt bleibt. Zudem erlebt das Gesundheitspersonel Diskriminierung am Arbeitsplatz. Sowohl von Arbeitskolleg*innen als auch Patient*innen. Die nun vorliegende Broschüre enthält erste Informationen zu diesen Thematiken.