Das vorgeschlagene Motto „Europa wählt Menschenwürde“ fand bei der Planungstagung am 17. September 2019 im Haus am Dom in Mainz breite Zustimmung. Es soll neben dem bisherigen Logo „100% Menschenwürde: Zusammen gegen Rassismus“ verwendet werden. 90 Teilnehmende aus dem Bundesgebiet und unterschiedlichen Arbeitsfeldern diskutierten Vorschläge für die UN-Wochen gegen Rassismus vom 11.-24. März 2019, die kurze Zeit vor den Europawahlen stattfinden.

Die Auftaktveranstaltung erfolgt am 11. März 2019 im Münchner Rathaus. Das zentrale Freitagsgebet findet am 15. März 2019 beim Verband Islamischer Kulturzentren (VIKZ) in Köln statt; weitere zentrale Veranstaltungen mit anderen Religionsgemeinden sind in Planung. Darüber hinaus sind gegenseitige Einladungen unterschiedlicher Religionsgemeinden vorgesehen. Botschafterin der Aktionswochen ist im kommenden Jahr Muhterem Aras, die Landtagspräsidentin von Baden-Württemberg.

Aktiv für Europawahlen

Thematisiert wurde, dass europafeindliche und nationalistische Parteien bei den Europawahlen besonders mobilisieren werden. Ausführlich beraten wurde darüber, ob und wie während der Aktionen gegen Rassismus auf die bevorstehende Europawahl  aufmerksam gemacht werden kann. Es ist erforderlich, dass sich die Zivilgesellschaft für die Vielfalt in Europa einsetzt und für die Überwindung der Armut in und zwischen den europäischen Ländern. Die Vorstandssprecherin der Stiftung gegen Rassismus, Jagoda Marinic, hat sich besonders für Letzteres ausgesprochen. Es wurde vorgeschlagen, dazu eine Stellungnahme zu erarbeiten und bei Infoständen darüber mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen. Europa ist mit Inhalten zu füllen. Die Kritik an der derzeitigen EU muss um neue Visionen ergänzt werden, die wieder stärkeren Zusammenhalt schaffen. Auch ist im Sinne der Stärkung der Demokratie dafür zu werben, an den Europawahlen teilzunehmen.

Solidarisch mit SCHULTER AN SCHULTER

Vorgestellt wurde das sich im Aufbau befindende Projekt „SCHULTER AN SCHULTER“ (SAS), das solidarische Initiativen mit den Opfern von rassistischen Anschlägen und Gewalt fördern will. Vor allem antisemitische und antimuslimische Straftaten sowie Angriffe auf Flüchtlinge haben ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Täter dürfen nicht den Eindruck haben, dass menschenfeindliche Aktionen von der Bevölkerung akzeptiert werden. Bei jeder Form von Gewalt sind breite Solidarisierungen erforderlich. SAS gibt dafür Anregungen. Gegenwärtig werden bundesweit engagierte Personen gesucht die sich im Rahmen der neuen Initiative beteiligen: Jeder Bürger und jede Bürgerin, die nach Anschlägen oder Gewalttaten zu einer solidarisierenden Mitwirkung bereit sind, können Teil von „Schulter an Schulter“ werden. Zahlreiche Tagungsteilnehmende haben dafür ihre Bereitschaft erklärt.

Integration durch Sport und Schule

Der frühere DFB-Präsident und Initiator der Stiftung gegen Rassismus, Dr. Theo Zwanziger, hat die große Rolle des Sports für die Integration hervorgehoben. Sportliche Aktivitäten haben weiterhin einen hohen Stellenwert bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Mehr Aktivitäten sind insbesondere im schulischen Bereich erforderlich. Die Stiftung gegen Rassismus will dazu gemeinsam mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Anregungen erarbeiten.

Bei den UN-Wochen im März 2018 sind der Stiftung gegen Rassismus über 1.750 Veranstaltungen gemeldet worden. Dazu kamen 1.700 Freitagsgebete in Moscheen. Weltweit gibt es zu den UN-Wochen in Deutschland die meisten Veranstaltungen.

PM-Planungstagung-IWgR-2019

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