Über 2.000 Veranstaltungen – noch nie gab es in Deutschland so viele Aktivitäten zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus wie in diesem Jahr. Europaweit ist Deutschland damit das Land mit den meisten Veranstaltungen zu den Aktionswochen.
„Beachtlich ist die intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit Themen des Rassismus. Menschen spüren, dass sie etwas gegen Rassismus unternehmen müssen und dass sie dabei auch erfolgreich sein können. Rassismus und Nationalismus gefährden die Demokratie, die Menschenrechte, den Zusammenhalt in Europa und den Frieden.“ – so Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung gegen Rassismus.
Über 1.700 Veranstaltungen sind der Stiftung gegen Rassismus gemeldet worden. Dazu kommen 600 Freitagsgebete in Moscheen, bei denen die Überwindung von Rassismus thematisiert worden ist und viele nicht an den Veranstaltungskalender gemeldete Aktivitäten. Die Veranstaltungen waren eine bunte Mischung aus Diskussionen, Filmvorführungen, Workshops, Vorträgen und Lesungen, über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Vielfach wurde das Motto „100% Menschenwürde. Zusammen gegen Rassismus“ aufgegriffen. Über 100.000 Personen haben bei den Aktivitäten teilgenommen. Bemerkenswert waren die vielen „eigenen“ Wochen von Städten und Kommunen. Bei zwei von drei Veranstaltungen waren Kommunen beteiligt. Über 100 Veranstaltungen gab es allein in Karlsruhe und fast 100 waren es in Dresden. Knapp 20 % der Veranstaltungen befassten sich mit den Themen Flucht und Asyl. Erfreulich war auch das Engagement von Firmen wie der Volkswagen AG, die eigenständige Programme entwickelt und weltweit verbreitet hat.
Erstmals wurde das Projekt „Prominent gegen Rassismus“ durchgeführt, bei dem sich bekannte Persönlichkeiten gegen Rassismus positionieren. In diesem Rahmen fanden z.B. Schulbesuche, Freitagsgebete, Diskussionen und Filmvorführungen statt.
„Gerade im Jahr der Bundestagswahl ist die Zivilgesellschaft gefragt. Rassismus existiert in der Mitte unserer Gesellschaft – das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen. Mehr als 1000 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte dürfen uns nicht zur Ruhe kommen lassen. Wenn es künftig Angriffe z.B. auf Flüchtlingswohnheime, muslimische und jüdische Menschen, Sinti und Roma oder Schwarze gibt, sind öffentliche Proteste erforderlich. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt Rassismus und Gewalt ab, das muss in die Öffentlichkeit transportiert werden.“ – so Jürgen Micksch abschließend.
In diesem Jahr fanden die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Deutschland vom 13.-26. März 2017 statt. Sie werden von der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus (kurz: Stiftung gegen Rassismus) koordiniert.
gez. Dr. Jürgen Micksch
Geschäftsführender Vorstand der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus
Bild: © Interkulturelles Zentrum Stadt Heidelberg