Darmstadt, den 20. März 2025
Pressemitteilung
Internationaler Tag gegen Rassismus am 21. März: „In diesem Jahr eine
besondere Bedeutung“ – Viele Veranstaltungen und Aktionen geplant
Menschenwürde schützen: Unter diesem Motto werden Schaufenster
dekoriert, gibt es Empowerment-Workshops für Menschen, die von
antimuslimischem Rassismus betroffen sind, bringt der Zweitligist Hannover 96
ein Sondertrikot „Love Hannover. Hate Racism“ heraus, diskutieren Fachleute
über strukturellen Rassismus, bieten Unternehmen, Schulen, Sportvereine oder
auch Polizei und Feuerwehr Workshops zum Umgang mit Rassismus an, Städte
initiieren Plakatkampagnen gegen Hass und Hetze im öffentlichen Raum und
Nahverkehr, Museen laden zu Ausstellungen über Antisemitismus oder zu
rassismuskritischen Spaziergängen ein – und, und, und.
Am Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März sind zahlreiche
Veranstaltungen, Demonstrationen und Aktionen geplant. „Der Tag erhält in
diesem Jahr eine besondere Bedeutung“, sagt Jürgen Micksch, Vorstand der
Stiftung gegen Rassismus, die bundesweit die UN-Wochen koordiniert. Das
Engagement sei deutlich stärker als in den Vorjahren, die Zahlen der
Veranstaltungen verzeichnen Rekorde. „Damit setzen die Menschen sichtbar
Hass und Hetze etwas entgegen.“
Der Wahlkampf war stark von einer Feindlichkeit gegenüber Menschen mit
Fluchterfahrung und Migrationsgeschichte geprägt, kritisiert Jürgen Micksch.
Mit dramatischen Folgen für die Stimmung in der Gesellschaft. „Dagegen sind
in den letzten Wochen hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen.
Sie haben ein Zeichen gesetzt für Vielfalt und gegen Rassismus.“ Dieses
Engagement wird aktuell während der Internationalen Wochen gegen
Rassismus fortgesetzt. Auf dem Programm stehen insgesamt 5.000
Veranstaltungen in ganz Deutschland, darunter über 2.000 religiöse Feiern. „Es
ist zu wünschen, dass dieses großartige Engagement bei den
Koalitionsverhandlungen berücksichtigt wird und die Versuche aufhören, die
Zivilgesellschaft zu schwächen”, betont der Theologe. „Es ist höchste Zeit, dass
in der Gesellschaft wieder ein friedliches Miteinander großgeschrieben wird –
und Werte wie Respekt, Nächstenliebe und Vielfalt zählen.“
Der Internationale Tag gegen Rassismus erinnert an das Massaker von
Sharpeville in Südafrika: Bei einer Protestaktion gegen die diskriminierenden
Passgesetze des Apartheidsystems am 21. März 1960 wurden 69 Menschen von
der Polizei erschossen. Die Vereinten Nationalen haben den Jahrestag des
Massakers offiziell zum Internationalen Tag zur Überwindung von Rassismus
erklärt. Viele Länder beteiligen sich seither daran mit großem Einsatz. In
Deutschland wird der UN-Tag seit 30 Jahren begangen, bundesweit koordiniert
von der Stiftung für Rassismus, zunächst mit wenig Beteiligung. Doch in den
letzten Jahren hat sich das Datum zu einem festen Aktionstag etabliert, mit
vielen Aktionen und Veranstaltungen.
Dabei spielen religiöse Feiern eine immer wichtigere Rolle. Am Freitag, 21.
März, stehen zum Beispiel über 1.800 Freitagsgebete explizit im Zeichen der
UN-Wochen und rücken in den Fokus, wie wichtig die Überwindung von
Rassismus ist. Da muslimische Menschen zeitgleich den Fastenmonat Ramadan
feiern, gibt es darüber hinaus zahlreiche Einladungen zum gemeinsamen
Fastenbrechen, auch Iftar genannt. Der Vorsitzende des Zentralrats der
Muslime in Deutschland, Abdassamad El Yazidi, betont: „Unsere Demokratie
und unsere Werte werden aktuell aus verschiedenen Seiten angegriffen. Es
liegt an uns, diese wehrhaft zu verteidigen.“ Sich an den vielen Aktionen rund
um den Internationalen Tag gegen Rassismus zu beteiligen, biete beste
Gelegenheiten dazu.
Ein zentrales Pressegespräch speziell zu den muslimischen Aktivitäten findet
am Freitag, 21. März, um 12 Uhr, in der Abu Bakr Moschee in Frankfurt am
Main statt: Praunheimer Landstr. 19-21, 60488 Frankfurt. Teilnehmen wird
Abdassamad El Yazidi, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in
Deutschland. Pressevertretungen sind herzlich dazu eingeladen. Am Abend
wird Bundesinnenministerin Nancy Faeser an einem Iftar-Essen in einer
Frankfurter Moschee teilnehmen.
Weitere Auskünfte erteilt Dr. Isabel Schmidt, Stiftung gegen Rassismus, Goebelstr. 21a,
64293 Darmstadt, Tel. 06151 33 91 95, Mail: si@stiftung-gegen-rassismus.de