Ukraine-Krieg: Dialog fördern
Seit dem 24. Februar herrscht Krieg in der Ukraine. Seitdem sind über 6 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Über 900.000 Geflüchtete wurden in Deutschland registriert. Die ankommenden Flüchtlinge sind mit unzähligen Herausforderungen konfrontiert: Sprachbarrieren, prekäre Wohnsituation, psychischen Belastungen aufgrund der traumatisierenden Erfahrungen vor und während der Flucht sowie Herausforderungen in der neuen Heimat.
Darüber hinaus erleben Flüchtlinge Anfeindungen und Diskriminierungen durch die Mehrheitsgesellschaft sowie Anfeindungen, die sich auf Geschehnisse in ihren Herkunftsländern beziehen. Das alles erschwert das Ankommen sowie die gesellschaftliche Partizipation. Doch nicht nur ukrainische Flüchtlinge sind Anfeindungen ausgesetzt, auch Straftaten gegen in Deutschland lebende ukrainisch gelesene Personen sind seit Kriegsbeginn angestiegen. Auch der Druck auf russisch sprechende Personen ist seit dem Krieg gestiegen: So werden russische Künstler*innen boykottiert, russische Teams aus Sportveranstaltungen verbannt.
Wir sehen es als essenziell an, die angespannte Situation für alle Beteiligten zu entspannen, indem der Austausch zwischen russisch- und ukrainischstämmigen Personen sowie der Mehrheitsgesellschaft in Deutschland gefördert wird. Für den sozialen Frieden ist dies unerlässlich. Die Auseinandersetzungen des Krieges in der Ukraine dürfen nicht nach Deutschland übertragen werden. Durch das gegenseitige Kennenlernen in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten soll versucht werden, gegenseitige Bedenken und Vorurteile abzubauen.

Ukrainisch und russisch-orthodoxe Kirchen wollen kooperieren
Im Rahmen des Projektes „Solidarisch gegen Rassismus“ fand am 10. August 2022 in Frankfurt am Main ein erstes Gespräch zwischen Vertretungen der russisch- und ukrainisch-orthodoxen Kirchen in Deutschland statt. Von den aktuell über 900.000 ukrainischen Geflüchteten in Deutschland sind die meisten orthodoxe Christen. In der Ukraine gibt es zwischen den orthodoxen Kirchen Spannungen. In Deutschland wollen die orthodoxen Kirchen aus der Ukraine kooperieren. Bei dem ersten Gespräch zwischen Vertretungen der russisch- und ukrainisch-orthodoxen Kirchen in Deutschland wurde vereinbart, Konflikte aus der Ukraine nicht nach Deutschland zu übertragen. Siehe auch hier.
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