Schritt für Schritt zum Sponsor

In den Vorarbeiten zum Event habt ihr bereits eure Vision – was ihr mit dem Event erreichen wollt –
herausgearbeitet (s. Bevor ihr anfangt zu planen). Diese solltet ihr nun in wenige Worte fassen –
um die 500 Zeichen oder 30 bis 60 Rede-Sekunden. Das braucht ihr, um bei der Sponsoren-Suche später niemand die „Zeit zu stehlen“

Fragen, die ihr euch vor der Recherche nach Sponsoren stellen solltet:

– Was wollen wir vom Sponsor?
– Was brauchen wir? Geld, Ehrenamtliche, Dienstleistungen, Sachgabe etc.?
– Und wie viel davon?
– Was können wir als Gegenleistung bieten? Logo-Aufnahme und Verlinkung auf Homepage und
   oder Social Media, Logo-Aufnahme auf Öffentlichkeits-Material, Nennung bei Presse etc.
– Mit wie viel „bepreisen“ wir unsere Gegenleistungen? Das heißt: Welche Gegenleistung gibt es
   für welchen Wert, welche Gabe?
– Wen wollen wir ansprechen? – Unternehmen aus der Region oder darüberhinaus, Privatleute,
   öffentliche Einrichtungen – z. B. Strom, ÖPNV etc., Arzt- und oder andere Praxen, Läden etc.
– Wer passt zu uns und unserem Vorhaben bzw. unserer Vision? Wo gibt es inhaltliche
   Überschneidungen, das heißt: Wo passt die „Lücke“, das Allein-Stellungs-Merkmal?

– Wer kennt wen? Z. B. Mitglieder, die in einer Firma arbeiten.

 

Recherche

Neben den naheliegenden Mitgliedern und Mitarbeitenden eures Vereins, könnt ihr noch
über den örtlichen Stellenmarkt, lokale Zeitungen und Magazine, auf Xing, Google-Maps, in
der Nachbarschaft etc. nach passenden Firmen und oder öffentliche Einrichtungen suchen.
Habt ihr passende Kandidaten gefunden, prüft erst auf der Homepage:

– Gibt es Überschneidungspunkte? Und welche sind das?
– Wirkt die Firma offen für ein Sponsoring? Sind sie vielleicht sogar schon aktiv?
   Wenn bereits aktiv: Mit welcher Vision, welchen Aktionen?
– Gibt es Informationen, die euch bei der Ansprache helfen können? Zum Beispiel: Ein Slogan
   oder herausgehobener Satz auf der Homepage, der zu eurer Vision / Aktion passt.

Anrufen

Wenn ihr so viele Infos wie möglich über euren Wunsch-Sponsor gesammelt habt, ruft dort an.
Das ist deshalb sinnvoll, da ihr erfahrt,

– ob der Sponsor wirklich zu euch passt, er genauso begeistert vom Projekt ist, wie ihr und
  gleiche Ziele verfolgt.
– wer die passende Ansprechperson ist.

Wer fragt, führt und gewinnt.
Daher: Macht euch einen Gesprächsleitfaden, in dem ihr offene und geschlossene Fragen so
formuliert, dass ihr schnell herausfindet, ob Interesse für ein Sponsoring da ist oder nicht.
Gute offene Fragen sind:

• Mit wem muss ich sprechen, wenn es um Sponsoring geht?
• Was können wir Ihnen anbieten, damit Sie unser Anliegen unterstützen? Was wünschen Sie sich
von uns?
• Mit welchen Mitteln können Sie uns unterstützen?

Und hört immer bis zum Ende aktiv zu.
Wiederholt gern, was ihr verstanden habt. Das vermeidet Missverständnisse.

Stellt eure Idee und das Projekt immer so dar, dass es aus Sicht des Sponsors interessant ist:
Was hat die Person, die Firma, der Laden davon, wenn er oder sie euch unterstützt? Nicht nur als
Laden oder Firma (juristische Person), sondern auch als Mensch(en) (natürliche Person).

Wenn ihr ein Ja bekommen habt, haltet eure Vereinbarung schriftlich fest, am besten per E-Mail
an alle Beteiligten.
Nehmt ein Nein nicht persönlich, sondern als Lernchance und Weg zum nächsten Ja (Rein
statistisch gesehen wird ein Ja mit jedem Nein wahrscheinlicher.). Die richtige Mischung
zwischen Hartnäckigkeit und rechtzeitig aufhören, bevor es nervt.
Und fragt nach Rat, denn eine alte Fundraising-Weisheit sagt: „Wer nach Geld fragt,
bekommt einen guten Rat, wer nach Rat fragt, bekommt Geld“, von woher auch immer.

Achtung: Sponsoring ist nicht gleich Spende

Eine Spende ist immer freiwillig und daher steuerbefreit beim Verein, Sponsoring
beinhaltet eine Gegenleistung und wird daher für den Verein steuerlich relevant. Für die
Firma ist es oft nur eine Frage der Kostenstelle.
Daher klärt mit euren Wirtschaftsprüfenden bzw. Steuermenschen, was sie empfehlen. Es
gibt Freibeträge für einen wirtschaftlichen Zweck- bzw. Geschäftsbetrieb. Vermutlich werdet
ihr über die nie hinauskommen.
Trotzdem empfehle ich: Achtet auf die Begriffe! Wenn ihr „Großspendende“ statt
Sponsoren sagt, wird das Finanzamt nicht gleich hellhörig.
Ihr könnt trotzdem eine Gegenleistung anbieten, die ihr dann als freiwillig gegenüber den
Großspendenden deklariert. Denn eine freiwillige Gabe bleibt die Förderung, wenn diese
nicht in „besonderer Weise hervorgehoben“ wird, sondern eine „bloße Nennung“ erfolgt:
• Banner aufhängen ok
• Logo auf Plakaten und Flyern ok, wenn sie die gleiche Größen haben
• Logo auf Homepage ok, aber: keine Verlinkung
• Stand bei Event grenzwertig, wird aber meist großzügig gehandhabt
• Überlassen der Werberechte, das heißt: Die Firma kann damit werben, dass sie für euch
spendet ist kein Leistungsaustausch.

Viel Erfolg!

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