Statements gegen Rassismus
#IWgR21 #SolidaritätGrenzenlos
Hier finden Sie, beginnend mit dem dem Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus am 15. März 2021, Statements bekannter Persönlichkeiten, die sich im Rahmen der #IWgR21 gegen Rassismus positionieren. Diese wurden im Laufe der diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus (15. – 28. März 2021) in unregelmäßigen Abständen in Kurzform auf den Social Media Kanälen der Stiftung (Facebook und Instagram) sowie in ausführlicher Form auf dieser Seite veröffentlicht.
Mein Ziel ist es, eine lebenswerte Gesellschaft mit gleichen Rechten und Chancen für alle Menschen zu schaffen, ohne Ausgrenzung und Benachteiligung von Einzelnen. Der Kampf gegen institutionellen und alltäglichen Rassismus ist dabei der Ausgangspunkt auf dem Weg hin zur Gesellschaft der Vielen.
Rassismus tut unglaublich weh, er hinterlässt Narben auf der Seele. Deshalb ist es wichtig, dass wir Diskriminierung bekämpfen. Zusammen mit der DFL Stiftung, meinem Verein Hertha BSC und meinem Herzensprojekt MitternachtsSport e.V. unterstütze ich die Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Rassismus verletzt. Rassismus marginalisiert. Rassismus tötet. Buchstäblich. Es darf keinen Tag und keinen Moment geben, an dem wir Rassismus auch nur einen Millimeter Platz lassen. Opfer zu schützen und zu bestärken, Täter zu stellen und mit allen rechtlichen und demokratischen Mitteln zu bekämpfen muss immer, wirklich immer unser aller wichtigste Aufgabe sein.
Die Pandemie zeigt, wie wichtig Solidarität ist. Wer sich rassistisch verhält, ist nicht solidarisch.
Rassismus und Antisemitismus greifen in unseren Gesellschaften in erschreckendem Maße um sich. Wir wissen darum nicht erst seit der Morderie der NSU oder den schrecklichen Attentaten von Utøya, Christchurch, Halle, Hanau oder Kassel.
Aber, und das ist die gute Nachricht, es wachsen auch Solidarität mit den Angegriffenen und die Bereitschaft sich gegen Hass und Hetze auf der Straße oder im Netz einzusetzen. Demokratie lebt vom Engagement. Sie erhält sich nicht von selbst. Deshalb muss Politik verlässliche und nachhaltige Rahmenbedingungen für dieses wichtige Engagement schaffen. Wir sind alle Teil einer Welt. Einer Welt, in der Rassismus und Antisemitismus keinen Platz haben! Machen wir uns gemeinsam stark für eine weltoffene, vielfältige und lebendige Gesellschaft.
Rassismus spaltet. Rassismus vergiftet. Rassismus tötet. Also gilt: Wir als Demokrat:innen müssen alles dafür tun, um unsere offene und solidarische Gesellschaft gegen ihre Feinde zu verteidigen. Alles andere wäre nicht zu akzeptieren.
Menschenrechte durchzusetzen und zu verteidigen, Rassismus zu bekämpfen und Vorurteile abzubauen ist nicht nur eine Aufgabe von Minderheiten, sondern aufgrund unserer Geschichte eine Verpflichtung, der wir uns als Gesellschaft gemeinsam und mit aller Kraft stellen müssen.
Wir stehen in diesen Wochen auch unter dem Eindruck des schrecklichen Massakers und rassistischen Terrors in Christchurch, dessen Jahrestag sich am 15.März zum zweiten Mal jährt.
In der dunkelsten Zeit seiner Nation hat Neuseeland es nach den Anschlägen verstanden mit Respekt und Achtung einander zu begegnen, Empathie, Liebe den Opfern entgegen zu bringen und gleichsam klare Ablehnung gegenüber dem Hass und Rassismus, den der Täter in die Gesellschaft durch seine Tat einflößen wollte, an den Tag zu legen.
Stets und insbesondere in der Woche gegen Rassismus sagen wir klar: Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Und wir sehen zu was es führt, Christchurch, aber auch Halle oder Hanau sind Mahnmale, dass es selten beim verbalen Rassismus bleibt.
Wir Muslime sagen: Rassismus und alle Formen davon sind Sünde im Islam und Gott liebt nicht die Rassisten und seine Kompagnons, die Extremisten, Nationalisten und Menschenverächter. Wir lieben unsere Heimat, unsere Verfassung, wir verteidigen unsere Freiheit und unsere Demokratie; und gerade deshalb reden wir über und müssen Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und alle weiteren Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit stets bekämpfen.
Angesichts der Zunahme rassistischen Übergriffe auf Muslime, Anschlägen auf Moscheen, angesichts der vermehrten Zunahme von Diskriminierungen und tätlichen Attacken, sind wir gerade in der letzten Zeit sehr besorgt.
Wir fordern deshalb von allen Demokratinnen, insbesondere von den Muslimen in unserem Land weiter wachsam und demokratisch wehrhaft zu sein und jede Form gruppenspezifischer Menschenfeindlichkeit noch entschiedener zu begegnen.
Wir Spielerinnen und Spieler sind Botschafterinnen gegen Rassismus. Dieser Rolle müssen wir uns stellen, diese Rolle müssen wir ausfüllen. Wir tragen Verantwortung – das ist eine der Begleiterscheinungen der großen Aufmerksamkeit, mit der die Menschen unserem Sport begegnen.
Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie sich – trotz aller Sorgen um Corona – dem Thema dieser Zeilen widmen, machen Sie den Internationalen Wochen gegen Rassismus schon ein Geschenk: Ihre Aufmerksamkeit.
Leider ist sie bitter nötig, denn der Hass pausiert nicht im Lockdown, wie unzählige Kommentare in Online-Foren zeigen. Wir brauchen Gegenrede. Wir brauchen Gegenwehr mit den Mitteln des Rechtsstaats und einer entschlossenen Zivilgesellschaft. Ich weiß, wie viele Engagierte in den vergangenen Monaten darunter gelitten haben, ihre wichtigste Form des Einsatzes – die persönliche Begegnung – nicht leben zu können. Umso mehr danke ich allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die mit Fantasie und Ausdauer neue digitale Formate entwickelt und so zumindest einen Teil ihrer wichtigen Arbeit fortgesetzt haben.
Auch wenn oft andere Themen die öffentliche Debatte bestimmen: Diese Arbeit bleibt nötig. Auch in Deutschland ist Rassismus ein Problem. Er gefährdet unser freiheitliches Miteinander, die friedliche Vielfalt von Kulturen, Religionen und Überzeugungen, unsere Demokratie. Solche Einsichten finden seit den Attentaten von Halle und Hanau breiteren Widerhall, eine Lösung wird deshalb allerdings kein Selbstläufer. Im Gegenteil. Wie leicht ist es, allgemein zu sagen: ‘Schlimm, diese Feindlichkeit.’ Aber wie viel Mut braucht es im Alltag, beim konkreten Vorfall einzuschreiten: ‘Halt, so nicht!’ Dann zum Beispiel, wenn die Bewerbung um eine Mietwohnung, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zur Seite gelegt wird, weil ein fremd wirkender Name darauf steht. Dann, wenn sich Jugendliche auf dem Pausenhof ihrer Herkunft rühmen und andere mit dem Wort ‘Opfer’ anbrüllen. Oder auch dann, wenn Menschen, die in unserem Land leben, sich hier aber nicht zuhause fühlen, gar nichts anderes mehr erwarten als Ablehnung. Resignation darf genauso wenig Raum greifen wie der Hass selbst, deshalb sind die Internationalen Wochen gegen Rassismus so wertvoll. Sie erinnern uns einmal im Jahr daran, worum wir täglich aufs Neue ringen müssen. Alle gemeinsam.
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