Solidarisch gegen Rassismus

Die große Verbreitung von Hass, Rassismus und Nationalismus verursacht bei betroffenen Menschen viel Leid. Zugleich gefährdet Rassismus den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Entscheidend ist es daher, dass in breiten gesellschaftlichen Schichten ein Bewusstsein für eine Solidarität mit Menschen entwickelt wird, die von Rassismus betroffen sind. Das Projekt „Solidarisch gegen Rassismus“ bemüht sich darum, diese Solidarität in drei Themenfeldern zu stärken:

Gesundheit

Ostdeutsche Länder

Ukraine-Krieg

Rassismus im Gesundheitsbereich

Das Projekt „Solidarisch gegen Rassismus“ zielt auf eine Sensibilisierung des Personals im Gesundheitssektor für das Thema Rassismus.

Ostdeutsche Bundesländer

Rassismus in Deutschland

Jede und jeder zweite Ostdeutsche gibt an, sich »durch die vielen Muslime […] wie ein Fremder im eigenen Land« (Leipziger Autoritarismus-Studie 2020) zu fühlen. Auch die Idee eines Zuwanderungsverbots für Muslim*innen findet bei jedem vierten Westdeutschen und 40,8% der Ostdeutschen Zustimmung.

Die neuen Bundesländer

Alltagsrassismus und Fremdenhass existieren in ganz Deutschland, jedoch stellt sich die Situation in Ostdeutschland verschärft dar. So bleibt laut dem Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. (VBRG) rassistische und rechte Gewalt in den ostdeutschen Ländern im Vergleich zum Vorjahr konstant hoch. Gemessen an der Einwohnerzahl wurden die meisten rassistischen und rechten Gewalttaten u.a. in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen registriert. In Thüringen hat rechte Gewalt im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 sogar zugenommen. In Sachsen-Anhalt und Sachsen bleibt rechte Gewalt trotz leichten Rückgangs auf einem anhaltend hohen und besorgniserregenden Niveau.

Ursachen

Aus Studien lässt sich schließen, dass fehlender Kontakt eine der Ursachen der Ressentiments ist. Da der Bevölkerungsanteil von Menschen mit  Migrationsgeschichte im Osten gering ist, bieten sich wenige Gelegenheiten, die eigenen Vorurteile zu hinterfragen und zu korrigieren. Dieser fehlende Kontakt zwischen der dort ansässigen Mehrheitsgesellschaft und Personen mit Migrationsgeschichte führt demnach zu Vorurteilen und Abneigung. Dazu kommt, dass Ostdeutsche mit Migrationsgeschichte in der – im Vergleich zu Westdeutschland – ohnehin bereits benachteiligten ostdeutschen Bevölkerung eine Minderheit sind. Diese doppelte Marginalisierung führt zu einer Unsichtbarkeit im öffentlichen Diskurs, der die Belange und Situation von Ostdeutschen mit Migrationsgeschichte komplett ignoriert.

Schlussfolgerung

Entscheidend ist, ein Bewusstsein für eine Solidarität mit Menschen zu entwickeln, die von Rassismus betroffen sind. Um dies zu erreichen, organisieren wir in Grundschulen in ländlichen Regionen Ostdeutschlands Veranstaltungsreihen zum Thema Antirassismus. Die Veranstaltungen sollen mit sportlichen Tätigkeiten verknüpft werden, um am Ende der Workshops gemeinsam mit den Kindern ein sportlichen Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Ukraine-Krieg: Förderung des Dialogs

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Seitdem sind Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Die Konfliktlinien verlaufen quer durch ukrainische und russische Communities. Welche genauen Folgen der Krieg für diese jedoch hat, ist bislang nicht bekannt.

Kontakt

Dr. Moris Samen, msd@stiftung-gegen-rassismus.de, 06151 66 78 258

Gefördert durch

„Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus als Zuwendungsgeberin dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Verfasser bei den Projektträgern der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus die alleinige Verantwortung. Die Beauftragte distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind.“

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