Gesicht zeigen – Stimme erheben – gegen Corona-Rassismus

Zum Internationalen Roma Tag 2020

 Heute ist der Internationale Roma Tag. Er soll alle Menschen weltweit auf die Situation der Roma aufmerksam machen und zugleich ihre Kultur feiern. Dieses Jahr ist dieser Tag von größerer Bedeutung, denn die Coronavirus-Pandemie trifft Sinti und Roma mit besonderer Härte.

Die Coronakrise ist eine globale Krise. Für Menschen mit Romno-Hintergrund bedeutet sie eine existenzielle Bedrohung. Mehrere europäische Länder haben auf Verlangen nationalistischer Parteien ganze Stadtviertel polizeilich abgeriegelt oder besonders harte Kontrollen und Ausgangssperren gezielt gegen Roma eingeführt. Ihre ohnehin prekäre Situation wird durch diese harten Maßnahmen verschärft. Ihr Zugang zu Nahrungsmitteln, zu medizinischer Versorgung und zu sauberem Wasser wird verhindert. Hinzu kommt die Verbreitung von Gerüchten wie etwa, dass Rückkehrer aus Westeuropa das Coronavirus eingeschleppt hätten. Dadurch werden Roma noch weiter stigmatisiert und der strukturelle Antiziganismus deutlicher.

Es droht eine humanitäre Katastrophe. Die EU und die einzelnen Nationalstaaten haben die Verantwortung, Corona-Hilfsmaßnahmen gerecht zu verteilen. Dabei muss sichergestellt werden, dass Sinti und Roma nicht im Stich gelassen werden. Gezielte Maßnahmen sind mit Vertretungen der Minderheitsgruppe zu erarbeiten und durchzuführen. Menschenwürdige Lebensverhältnisse sind ein Grundrecht und müssen ermöglicht werden.

Die Stiftung gegen Rassismus bemüht sich auch über die Internationalen Wochen gegen Rassismus hinaus, Veranstaltungen mit Sinti und Roma anzuregen und finanziell zu unterstützen. Weitere Informationen finden sich unter https://stiftung-gegen-rassismus.de/veranstaltungen-zu-antiziganismus-2.

 

Pressemitteilung (PDF)

 

 

SPENDEN