Die „eigenen“ Wochen
Weitere Beteiligungsmöglichkeiten an den Internationalen Wochen gegen Rassismus
Starke Bündnisse gegen Rassismus
Die Mehrheit der Aktivitäten zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus werden gemeinsam von Städten, ihren kommunalen Trägern, Integrationsbeauftragten und zivilgesellschaftlichne Bündnissen organisiert. Sie haben mit ihren Aktionen, die in einem Veranstaltungsprogramm gebündelt werden, eine immer größere Wirkmächtigkeit entwickelt. Die regionale Vernetzung von lokalen Initiativen und Bündnissen ermöglichen wichtige Synergieeffekte und schaffen ein starkes Identifikationsgefühl für die Anliegen der Internationalen Wochen gegen Rassismus vor Ort.
Angesichts der gegenwärtig immer besorgniserregenderen Entwicklungen möchten wir weitere Städte motivieren, sich mit den »eigenen Aktionswochen gegen Rassismus« zu engagieren.
Bei der Realisierung eines Veranstaltungsprogramms können alle städtischen und kommunalen Stellen und Organisationen mit einbezogen werden: Integrationsbeauftragte, Migrations- und Integrationsbeiräte, kommunale Integrationszentren, (Volkshoch-)Schulen, bestehende Bündnisse gegen Rechts, Flüchtlingsräte, Antidiskriminierungsstellen, Sportverbände, kulturelle Einrichtungen oder engagierte Einzelpersonen.
Gerade jetzt gilt es, die Aktivitäten im Rahmen der Wochen gegen Rassismus zu intensivieren. Denn die beeindruckende Willkommenskultur wird überschattet von populistischer und rassistischer Hetze und Gewalt gegenüber Minderheiten: Der Verfassungsschutzbericht 2015 konstatiert einen drastischen Anstieg der rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten mit »fremdenfeindlichem Hintergrund«; der Anteil der Gewalttaten gegen Asylbewerberunterkünfte hat sich mehr als verfünffacht und rechtspopulistische Parteien und Gruppieren erhalten verstärkt Zulauf. Insgesamt sehen wir uns einer wachsenden Diskriminierung von Geflüchteten, muslimischen Menschen sowie Sinti und Roma gegenüber. Zudem sind nach aktuellen Studien (u.a. »Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellung in Deutschland«, Juni 2016) rassistische Einstellungen und Gewalt taten quer durch alle gesellschaftlichen Milieus manifest und kein alleiniges Problem des rechten Rands. Es ist daher eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für die Wahrung der Menschenwürde und gegen Rassismus zusammen einzustehen!